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die grausame Wahrheit über Hartz IV
Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 02.03.05 12:54
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eröffnet am: | 12.07.04 09:19 von: | ruhrpott | Anzahl Beiträge: | 18 |
neuester Beitrag: | 02.03.05 12:54 von: | Schorsch Da. | Leser gesamt: | 1268 |
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bewertet mit 1 Stern |
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Dieser Mann klagt an: Tricks mit Ein-Euro-Jobs
Hartz IV: Altenheim-Mitarbeiter: Hilfskraft besetzt eine reguläre Stelle. Wirtschaftsbehörde prüft weiteren Fall.
Von Barbara Hardinghaus
Er sagt, es sei ein Mißbrauch von Ein-Euro-Jobs. Er sagt, die Jobs würden reguläre Stellen vernichten. Und er glaubt, daß der Fall in seiner Firma nicht der erste in Hamburg ist - nur ist Oliver Schulz (34, Name geändert) der erste, der es ausspricht: "Da, wo ich arbeite, werden Ein-Euro-Kräfte wie normale Arbeitskräfte eingesetzt." Auch der Behörde für Wirtschaft und Arbeit ist jetzt eine "erste Beschwerde in Bezug auf die Ein-Euro-Jobs bekannt", sagt Behördensprecher Christian Saadhoff zum Abendblatt. Und die Handwerkskammer fühlt sich in ihren Befürchtungen bestätigt: Die Ein-Euro-Jobs verdrängen Arbeitsplätze. Mit dem Senat hat sie jetzt ein Programm zum Schutz des Handwerks vorgelegt.
Denn: Das oberste Ziel der Ein-Euro-Jobs für Arbeitslose, die nach Hartz IV das Arbeitslosengeld II empfangen, ist es gerade, daß die Jobs keine regulären Arbeitsplätze verdrängen. Außerdem müssen sie "gemeinnützig" sein und "zusätzlich" zum Arbeitsablauf geleistet werden. Die Arbeitslosen nach Hartz IV sollen auf diesem Weg wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Bereits seit 1. November gibt es in Hamburg 2400 dieser Jobs, allerdings noch auf freiwilliger Basis. Für 2005 sind 10 000 der Stellen vorgesehen. Sie sollen über 46 Träger vergeben werden.
Zwei dieser Ein-Euro-Jobs sind über den Träger Hamburger Arbeit im Heinrich-Sengelmann-Haus in St. Georg, einem Altenheim der Diakoniestiftung, eingerichtet. Es ist der Ort, wo Oliver Schulz arbeitet. Einer der beiden Ein-Euro-Jobs ist derzeit nicht besetzt. "Die andere Kraft arbeitet zu 90 Prozent in der Küche und spült den ganzen Tag. Den Rest der Zeit verteilt sie Kaffee oder reicht den Heimbewohnern Essen", sagt er. "Allein durch die Arbeit an der Spüle ist eine Stelle eingespart." Und "Essen reichen" sei eigentlich Aufgabe für qualifiziertes Personal. Die Mitarbeiterin sei aber nicht qualifiziert, sagt Schulz. Und daß er das alles überhaupt nur sage, weil er sonst nicht mehr guten Gewissens in den Spiegel sehen könne. "Außerdem tun mir die Ein-Euro-Kräfte leid", sagt er. "Die buckeln und halten ihren Mund." Weil sie hoffen, übernommen zu werden.
"Wenn uns keiner informiert, ist das ein Problem für uns", sagt Heike Baumann, Sprecherin der Hamburger Arbeit. Sie sagt, man wolle dem Fall nachgehen. Auch die Wirtschaftsbehörde will handeln. Saadhoff: "Wir prüfen, ob es derselbe Fall ist, der vorliegt."
Die Leitung des Altenheimes weist die Vorwürfe zurück: "Wir setzen die Ein-Euro-Kraft nur zusätzlich ein. Sie ersetzt definitiv keine reguläre Arbeitskraft", sagt Norbert Ruttorf, seit Januar Leiter des Hauses. Und reicht sie Essen? "Ja." Da helfe sie ab und an.
"Der fachliche Betrieb muß aber ohne die Jobber laufen", sagt Saadhoff von der Behörde. Gemeinnützig wäre, wenn sie den Senioren vorlesen oder mit ihnen spazieren gehen würden. Auch Peter Haas (34), Sprecher der Handwerkskammer, äußert sich kritisch. "Wenn sich der Fall bestätigt, frage ich mich zudem, wo die ,Zusätzlichkeit im öffentlichen Interesse' bei ,Spülen' liegt." Die Kammer sowie andere Handwerksorganisationen und Gewerkschaften hatten bereits im Vorjahr auf das Risiko der Ein-Euro-Jobs hingewiesen. Haas: "Die Entwicklung bestätigt uns. Das Konzept birgt die Gefahr einer Verdrängung von Arbeitsplätzen." Der Grund: Die Ein-Euro-Kräfte sind natürlich billiger.
Die Handwerkskammer hat deshalb jetzt mit der Wirtschafts- und Schulbehörde ein Programm entwickelt, das zumindest das Handwerk schützt: Schulen können über die vom Haushalt genehmigten Renovierungen hinaus Sanierungsbedarf anmelden. "Diese Arbeiten können, von Fachkräften begleitet, Ein-Euro-Jobber machen", sagt Haas. Vorteil: Es werden für gemeinnützige Sanierungen keine Etatmittel gekürzt, und sie fließen dann wie gewohnt an die Betriebe.
Oliver Schulz freut sich über diesen Schritt. Er sei froh über alles, was gegen den Mißbrauch getan werde. "Ich wünsche mir, daß sich jeder meldet, der etwas ähnliches erlebt."
Er sagt, Hartz IV gehe doch sonst nach hinten los.
erschienen am 17. Januar 2005 in Hamburg
www.hamburgerabendblatt.de
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Daran soll sich nun etwas ändern - und möglichst schnell bitte. Jeder nutzt die Arbeitslosenzahlen für seinen Lieblingsdiskurs. Die Unternehmen fordern weitere Steuersenkungen und die Gewerkschaften ein öffentliches Investitionsprogramm. Noch vor zwei Jahren hätte sich die Regierung recht bald für eine oder auch beide Maßnahmen entschieden, um rasches Handeln zu demonstrieren.
Diesmal jedoch wird es wirklich spannend, was dem rot-grünen Kabinett noch einfallen kann. Denn Deutschland erlebt momentan eine Epochenwende. Was seit den frühen 80ern prognostiziert wurde, tritt jetzt in aller Wucht ein: Der Staat ist komplett pleite. Selbst bei einem normalen Wachstum von 1,6 Prozent sind die Steuern oder Rentenbeiträge im letzten Jahr nicht gestiegen. Es braucht wenig Fantasie, sich vorzustellen, welche Löcher in den öffentlichen Haushalten klaffen, falls das Wachstum nur gering ausfällt. Und genau das, eine nachlassende Konjunktur, prognostizieren die meisten Forscher für dieses Jahr.
Die Staatspleite war ein langer Prozess, aber die jüngsten Steuerreformen haben ihn nochmals kräftig beschleunigt. Rot-Grün hat es geschafft, sich selbst zu entmachten - und die Arbeitslosigkeit noch zu verschärfen.
Denn wenn überhaupt noch Stellen entstehen können, dann bei den Dienstleistungsberufen in Bildung und Pflege. Niemand bestreitet, nach Pisa schon gar nicht, dass dort eine immense Nachfrage herrscht. Gleichzeitig lassen sich diese Tätigkeiten - anders als in der Industrie - nicht rationalisieren.
Es gäbe also viel zu tun. Leider fehlen dem Staat die Mittel, um in diese beschäftigungsintensiven Wachstumsfelder zu investieren. Es wird noch interessant werden, zu sehen, wie lange die Parteien benötigen, um zu begreifen, dass das Versprechen lauten muss: Steuererhöhungen für Begüterte statt Steuersenkungen für alle.
TAZ heute
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Heute ist der Hamburger 58 und seit mehr als fünf Jahren arbeitslos.
"Am Anfang riefen noch die Headhunter an", erinnert er sich. "Doch trotz sehr guter Kontakte war nichts mehr zu machen." Er sei "überqualifiziert", das hat Müller oft hören müssen. "Bei Ihrem Gehalt traue ich mich gar nicht, Ihnen diese Stelle vorzuschlagen", sagten ihm die Personalvermittler. Vielleicht war das aber nur vorgeschoben, grübelt Müller heute. Vielleicht war es das fehlende Studium, fragt er sich. "Ein Stück Papier ist dann doch wichtiger als jahrelange Erfahrung", sagt er bitter. Oder war es das Alter? "Das hat man nie gehört, aber gespürt." Viele Firmen ziehen ihren Führungsnachwuchs selbst heran, weiß Müller. "Da paßt man dann mit über 50 nicht mehr rein." Mittlerweile hat Müller die Hoffnung auf einen neuen Job aufgegeben. Sicher, wenn ein "adäquates Angebot" käme, "was für mich zutrifft", dann würde er sofort zugreifen. Es müsse gar nicht mehr Geschäftsführer sein, so als Assistent, in der ersten oder zweiten Reihe, das kann er sich gut vorstellen. Aber nicht Regale einräumen bei Lidl, wie seine Vermittlerin beim Arbeitsamt vorgeschlagen hat. "Dafür bin ich zu alt, die nehmen nur Leute zwischen 30 und 35 Jahren", belehrte der gelernte Einzelhandelskaufmann seine Vermittlerin. Eine andere Tätigkeit als Immobilienmanager kann er sich kaum vorstellen. "Bis ich in was Neues eingearbeitet bin, bin ich in Rente", sagt er. "Man hat ja auch so seine Zipperlein", fügt er hinzu. Mit der neuen Technik käme er auch nicht zurecht, klagt er. Wenn sein Computer streikt, muß ihm sein Sohn helfen. Bewerbungen schreibt Müller schon lange nicht mehr. "Ich habe mich ja schon überall beworben." Umziehen für einen neuen Job würde er nicht. "Mit 58 will ich nicht mehr nach München gehen. Das können die 40jährigen machen."
Müller hat als Geschäftsführer gut verdient, fuhr einen Mercedes 280. Als er vom Arbeitslosengeld in die Arbeitslosenhilfe rutschte, mußte er erst einmal seine Ersparnisse aufbrauchen, bis das Arbeitsamt wieder zahlte. Zuletzt bekam er 1248 Euro Arbeitslosenhilfe. Die staatliche Unterstützung durch eigene Arbeit aufzustocken, daran hat Müller nie gedacht. Das Geld habe immer gereicht, sagt er. "Mit der Zeit wird man auch ein bißchen träge", räumt er ein.
Seit dem 1. Januar bekommt er Arbeitslosengeld II. Das sind 345 Euro und 103,80 Euro für das Zimmer zur Untermiete, insgesamt 448,80 Euro. 800 weniger als bisher. Wie er damit hinkommen soll, weiß Müller noch nicht. "Man muß seinen Lebensstandard komplett einschränken", sagt er. Müller ist immer gern gereist. Sein studierender Sohn muß auf die 100 Euro verzichten, die Müller ihm monatlich zukommen lassen hat. "Das ist jetzt nicht mehr drin." Seinen Mercedes aus besseren Tagen hat er verkauft. Er fährt jetzt mit Bus und Bahn. "So ändern sich die Zeiten", sagt er. Seine Stütze bessert er durch Versteigerungen bei Ebay auf. Mit allem, was sich so findet. Dennoch ist Müller im Grunde nicht gegen Hartz IV. "Es konnte nicht alles so bleiben wie es war", sagt er. Aber für ältere Arbeitslose wie ihn müsse es doch eine Härtefallregelung geben. Daß er jetzt mit Sozialhilfeempfängern und jungen Arbeitslosen, "die nie in ihrem Leben gearbeitet haben", auf eine Stufe gestellt wird, das macht Müller wütend. "Ich habe 40 Jahre gearbeitet, 14 bis 16 Stunden am Tag waren normal."
Jetzt hat er viel Zeit. Was macht er den ganzen Tag? "Morgens stehe ich auf, abends gehe ich wieder ins Bett", sagt Müller. Und dazwischen? Müller denkt nach. "Ich gehe viel spazieren", sagt er dann.
Von den Ein-Euro-Jobs, mit denen viele Arbeitslose ihre Unterstützung aufbessern, hält Müller nichts. Für die Jungen, ja, und für die Drückeberger - aber doch nicht für ihn. "Ich bin nicht bereit, bei diesen Aktionen mitzumachen." Er zieht einen Zeitungsartikel aus der Tasche: "Kulturverein muß Insolvenz anmelden - sechs Stellen werden gestrichen", steht da. "Im Mai sind die sechs Stellen wieder besetzt", erregt sich Müller, und zwar mit "Ein-Euro-Jobbern!" "Altersheime putzen für die Caritas?" Das sei doch nicht gemeinnützig. "Mit den Altersheimen verdienen die doch gutes Geld." In zwei Jahren könnte Müller in Rente gehen. Doch dann müßte er einen Abschlag von 18 Prozent hinnehmen. "Das ist fast ein Fünftel der Rente, das kann ich mir nicht leisten." Müller traut den Politikern nicht mehr, die einem von jetzt auf gleich 800 Euro wegnehmen können. "Wir haben keine Lobby." MORGENPOST
aber ihn hat die Realität noch nicht erreicht:einmal den 1 Eurojob verweigert,erst mal Sperre oder einmal zu den wiederholten "Fortbildungen" des Arbeitsamtes zu Hartz 4 nicht erschienen,erstmal 10% weniger!
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Wurde dann arbeitslos - kam mit hohen Ansprüchen in die Stütze - und realisierte dabei noch seine Beitragsjahre. Und nach sechs Jahren Arbeitslosigkeit hat er seine Einzahlungen in die Arbeitslosenversicherung dicke raus.
Der hat doch ausgesorgt - ne typische Jammerlappen-Story der "Welt".
Kurz: Mich kotzen solche Typen an.
"Man hat ja auch so seine Zipperlein", fügt er hinzu. Mit der neuen Technik käme er auch nicht zurecht, klagt er. Wenn sein Computer streikt, muß ihm sein Sohn helfen."
wo lebst Du eigentlich? selbst wenn er Erspartes hatte ,musste er ja das erst mal verbrauchen, bevor er Stütze kriegte
PS:barcode meinte, wir sollten mal wieder ein Treffen arrangieren,ich habe Sonntagsbrunch vorgeschlagen,bin aber für andere Vorschläge offen
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Hat aber keine Immobilie gekauft. Die wird i.d.R. von HIV nicht angepackt.
PS. Die VHS bietet Compurterkurse für Arbeitslose verbilligt an.
Ausgedacht ist oft viel schöner als die Wahrheit.
Deshalb verkauft sich die BLÖD-Zeitung wie Sau.
Vorteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Nachteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Viele Grüße
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aus dem Ruhrpott