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Angeblich gefangene Kinder misshandelt
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neuester Beitrag: 05.07.04 10:17
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eröffnet am: | 05.07.04 09:59 von: | Schwedenku. | Anzahl Beiträge: | 2 |
neuester Beitrag: | 05.07.04 10:17 von: | ecki | Leser gesamt: | 264 |
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In irakischen Gefängnissen sind nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz mehr als 100 Kinder inhaftiert. Das ARD-Magazin ?Report aus Mainz? berichtet, es gebe Hinweise und Zeugenaussagen, wonach amerikanische Soldaten auch minderjährige Häftlinge misshandelt hätten.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigten dem ARD-Magazin die Inhaftierung von minderjährigen Irakern durch ausländisches Militär. Auch im berüchtigten Foltergefängnis Abu Ghraib sollen Minderjährige festgehalten werden.
?Wir haben zwischen Januar und Mai dieses Jahres insgesamt 107 Kinder registriert, und zwar während 19 Besuchen an sechs verschiedenen Haftorten?, sagte der IKRK-Sprecher in Genf, Florian Westphal, dem ARD-Fernsehmagazin. Er verwies darauf, dass dies Haftorte waren, die auch wirklich von Koalitionstruppen kontrolliert werden.
Die Zahl der gefangen gehaltenen Kinder könnte auch höher sein, sagte er. In einem internen Bericht erwähnte die UN-Organisation eine neue, von den multinationalen Truppen in Bagdad errichtete Haftanstalt für Kinder. Der Zugang sei Unicef bislang verweigert worden.
Schwere Vorwürfe gegen US-Soldaten
Das Fernsehmagazin berichtete von Hinweisen und Zeugenaussagen, wonach US-Soldaten in irakischen Gefängnissen auch Kinder und Jugendliche misshandelt haben. Im Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad sollen junge Irakerinnen von US-Soldaten bedrängt und verprügelt worden seien.
Samuel Provance, ein in Abu Ghraib stationierter Unteroffizier des US-Militärgeheimdienstes, sagte, Verhörspezialisten hätten ein 15 bis 16 Jahre altes Mädchen in ihrer Zelle bedrängt. Militärpolizei sei erst eingeschritten, als es bereits halb entkleidet gewesen sei.
Ein in Abu Ghraib inhaftierter Reporter des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira, Suhaib Badr Addin el Bas, berichtete, er habe gesehen, wie US-Soldaten ein zwölf Jahre altes Mädchen verprügelten.
US-Geheimdienstmitglied Provence schilderte einen weiteren Fall, in dem ein 16-jähriger Junge von Vernehmungsspezialisten mit Wasser überschüttet und durch die Kälte gefahren worden sei. Danach hätten sie ihr Opfer ?mit Schlamm beschmiert? und ihn seinem ebenfalls inhaftierten Vater vorgeführt.
Besorgnis erregende Behandlung
Unter Berufung auf ein internes Dokument des UN-Kinderhilfswerks Unicef berichtet das Magazin, die Kinder würden als normaler Gefangene behandelt. Wörtlich heiße es in dem bislang unveröffentlichten Dokument vom Juni 2004: ?Kinder, die in Basra und Kerbala für angeblich gegen die Besatzungsmächte gerichtete Aktivitäten festgenommen worden waren, wurden Berichten zufolge routinemäßig in eine Internierungseinrichtung in Um Qasar überstellt. Die Einstufung dieser Kinder als Internierte ist Besorgnis erregend, da sie unbestimmten Gewahrsam ohne Kontakt mit der Familie, Erwartung eines Verfahrens oder Prozess beinhaltet.?
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die US-Regierung laut ARD zu einer Stellungnahme auf. Washington müsse konkrete Gründe für die Gefangennahme von Kindern angeben und mitteilen, ob sie misshandelt worden seien, sagte die Generalsekretärin der deutschen Sektion, Barbara Lochbihler. Sie bezeichnete es in dem ARD-Beitrag als ?skandalös?, dass unabhängige Inspektionen in dieser Frage nicht erwünscht seien.
Süddeutsche Zeitung